AKTUELLES

< Vorheriger Beitrag
19.02.2014

2013 bringt deutliche Fortschritte für das Forschungsprojekt!

Jedes Frühjahr kommt es insbesondere auf den waldrandnahen Wiesen erneut zu folgendem Problem: Die Landwirte haben - je nach Wetterlage -nur ein paar Tage Zeit, das Futter für ihr Vieh einzubringen. Zeitgleich setzen auch viele Rehe in diesen Wiesen ihre Kitze. Diese wiederum ducken sich bei Gefahr instinktiv auf den Boden („Drückinstinkt“) statt beispielsweise vor herannahenden landwirtschaftlichen Maschinen zu flüchten.


Offiziell wird alleine in Deutschland von rund 100.000 Rehkitzen ausgegangen, die jährlich bei der Mahd ihr Leben verlieren. Schon lange sucht man nach effizienten Methoden, die Kitze vor den Mähwerken zu retten, aber selbst für erfahrene Jäger und deren Helfer ist es sehr schwierig, die Jungtiere im hohen Gras zu entdecken. Denn das Verhalten, das die Kitze vor der Entdeckung durch Fressfeinde oder durch den Menschen schützt, wird ihnen bei der Frühjahrsmahd oft zum Verhängnis. Nach der erfolgreichen Entwicklung und Markteinführung einer tragbaren Suchtechnik und einem Forschungsprojekt (04/2008 - 12/2011), in dem die Partner geeignete Sensorsysteme untersuchten, kam 2012 das Folgeprojekt für ein noch effizienteres Verfahren. Es handelt sich um die Entwicklung einer fliegenden Plattform und einem optimal darauf abgestimmten 4-stufigen Prozess. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass der Suchvorgang aus zeitorganisatorischen Gründen vom Rettungsvorgang entkoppelt wurde.

  1. FINDEN
  2. MARKIEREN
  3. WIEDERFINDEN
  4. RETTEN UND SICHERN

Nur durch diese Trennung wird es möglich, effizient und flexibel auf die mitunter sehr kurzen Vorlaufzeiten des Mähvorgangs zu reagieren. Im Frühjahr 2012 wurden 4 Prototypen einer fliegenden Plattform mit einer Steuerungseinheit getestet: Ausgestattet mit einer Infrarot- und einer Digitalkamera zur Erkennung und Auswertung von Wärme- und Farbbildern verkürzte sich hiermit die Suchdauer von fast 3 Stunden pro Hektar bei der Suche zu Fuß auf gerade noch rund 4 Minuten mit dem Prototyp des fliegenden Wildretters. Die Fortschritte bei der Auflösung der Sensoren und der Entwicklung von Erkennungsprogrammen haben in der Testsaison 2013 zu vielversprechenden Ergebnissen geführt. Auch im Feld der Kitz-Markierung mittels RFID-Tags ist man deutlich voran gekommen und vor diesem Hintergrund ist 2014 ein Testlauf geplant, der sich dem oben beschriebenen 4-stufigen Ablaufplan annähern soll. Alle Projektpartner eint eine gemeinsame Vision: Der Wildretter soll, losgelöst von wirtschaftlichen Interessen, zu einer Bewegung werden, die irgendwann einmal nahezu alle Kitze vor dem eingangs beschriebenen Schicksal bewahren könnte.

Um das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Wildretter-Forschungsprojekt haben sich starke Partner zusammengefunden.

Pressemitteilung

Projektförderer: BMEL Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Projektpartner:

  • CLAAS GmbH
  • DLR e.V.
  • i_s_a_Industrieelektronik GmbH
  • TU München

Assozierter Partner: BJV Bayerischer Jagdverband

Projektleitung: i_s_a_Industrieelektronik GmbH

Projektkoordination: ZENTEC GmbH

Ansprechpartner: Rolf Stockum (Öffentlichkeits- und Pressearbeit) 0049 6022 5087603 r.stockum(at)schnittstelle-hoch3.de

Weitere Hintergrundinformationen erhalten Sie auch im detaillierten Pressebericht.


 

Direktkontakt

Sie haben Fragen zum Projekt und möchten als Wildretter aktiv werden? Dann schreiben Sie uns eine Nachricht über unser Kontaktformular.

KONTAKT